Rügen Reisetipps, ein Besuch im Mai

Viele von uns kennen bereits Deutschlands größte und vielleicht sogar schönste Insel. Auch wir machten uns auf den Weg, die Highlights von Rügen zu erkunden. Schnell merkten wir, alles werden wir in vier Tagen nicht schaffen, dafür kann man auf der Insel zu viel entdecken. Wir zeigen euch die schönsten Reisetipps der Insel Rügen.

Egal ob Jung oder Alt, Langeweile kommt hier eigentlich nie auf, selbst in den Wintermonaten ergibt sich hier ein abwechslungsreicher Tag. Sei es ausgedehnte Strandsparziergänge am Ostseestrand oder die vielfältigen Wellnessangebote in den Bädern.

Seebrücke Binz
Die Seebrücke in Binz

Über den 1. Mai ging es für uns nun an die See, genauer gesagt nach Binz. Dort übernachteten wir in einem charmanten Hotel direkt im Ortskern. In den meisten Ostseebädern herrscht zu dieser Zeit noch Winterschlaf und die Einheimischen bereiten sich auf die anstehende Hauptsaison vor, nicht so in Binz. Hier waren die Straßen und Strandkörbe bereits bei perfekten frühlingshaften Temperaturen sehr gut gefüllt. Rund um den 1. Mai Feiertag wurde diverse Veranstaltungen in Binz angeboten. Von Maibaumschmücken über Festumzüge bis hin zum alljährlich stattfindenden Tanz in den Mai auf dem Kurhausplatz.

Binzer Düne und Kurhausplatz
Binzer Düne und Kurhausplatz

Auf dem Weg nach Rügen wollten wir uns unbedingt noch die Hansestadt Stralsund anschauen. Neben einer kurzen Stadtbesichtigung, besuchten wir auch das Ozeanium.

Wir fühlten uns auf Anhieb sehr wohl in der Hansestadt. Wenn ihr mehr über Stralsund und das Ozeanium erfahren möchtet, dem empfehlen wir unseren separaten Stralsund Artikel zu lesen. 

Nachdem wir den Tag in Stralsund verbrachten, ging es nun für uns direkt nach Binz auf Rügen. Die Rügen Brücke führte uns auf die größte deutsche Insel. Statt den schnellen Weg über die Bundesstraßen B96 zu nehmen, wählten wir die schönere Tour entlang der Alleestraße die uns u.a. an der „weißen Stadt“ Putbus vorbeiführte. Hier lohnt sich u.a. ein Spaziergang durch den Schlosspark. Allein die Fahrt über die verschlafenen Dörfer und entlang der Alleestraße, die sich zum Teil wie ein Tunnel durch die Landschaft zieht, machte uns noch mehr Freude, die Insel in den kommenden Tagen zu entdecken.

Rügen Alleestraße
Wunderschöne Alleenstraße wie diese findet man auf der ganzen Insel

Nach unserer Ankunft in Binz ging es für uns noch auf die Seebrücke und wir genossen die herrlich, frische Ostseeluft bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang Binz Strand
Sonnenuntergang am Strand von Binz

Am ersten Tag ging es für uns gleich bis zum nördlichsten Punkt der Insel, dem Kap Arkona. Zuvor wollten wir uns aber noch das Schloss Spyker ansehen. Das rote Schloss aus dem 14. Jahrhundert gehörte damals der Stralsunder Patrizierfamilie von Külpen. Heute ist hier, in dieser malerischen Landschaft, ein Hotel untergebracht.

Schloss Spyker
Das rote Schloss Spyker
Schloss Spyker Schlosspark
Der Schlosspark, eine malerische Kulisse

Wir fuhren weiter, unser Weg führte uns durch das kleine Glowe und der Schaabe. Diese schmale Nehrung ist zwischen 600 bis 2000 Meter breit. Feinster Sandstrand lockt vor allem Familien an die diese knapp 12 Kilometer lange Bucht. Wer also abseits der großen Bäder entspannen möchte ist hier, in dieser riesigen Badebucht genau richtig aufgehoben.

Wir passierten die verschlafenen Ortschaften Juliusruh und Altenkirchen und nährten uns dem nördlichsten Punkt der Insel, dem Kap Arkona. Doch in Putgarten ist erstmal Schluss. Hier müssen wir unser Fahrzeug abstellen. Wie überall auf Rügen müssen wir auch hier ein Tagesparkticket für 5,50 € kaufen. Die restlichen zwei Kilometern bis zum Kap kann man entweder laufen oder mit einer kleinen Bimmelbahn fahren. Für den Hin -und Rückweg werden 4,00 € fällig. Wir ließen uns mit der Bahn bis zum Kap fahren.

Wiesenblick auf das Kap Arkona
Blick über die Wiesen auf das Kap Arkona

Dort erwarteten uns auch schon die drei Leuchttürme. Alle drei Türme sind restauriert und stehen Besuchern offen. Der kleine Schinkelturm wurde von Karl Friedrich Schinkel entworfen und im Jahre 1826 erbaut. Damit ist der Schinkelturm der älteste Leuchtturm an der Ostseeküste. Neben einer Ausstellung, die die Besucher über die Seefahrt informiert, befindet sich auch ein Standesamt in dem viereckigen Backsteinbau.

Ausblick Leuchtfeuer Kap Arkona
Wunderschöner Ausblick vom Leuchtfeuer auf das Kap

Direkt neben dem Schinkelturm steht das im Jahre 1902 erbaute Leuchtfeuer. Wer den Aufstieg von 180 Stufen nicht scheut, wird mit einem wunderschönen Ausblick auf das Kap belohnt. Der Eintritt beträgt hier 3,00 €. Unweit der beiden Leuchttürme befindet sich der im Jahre 1927 erbaute ehemalige Marinepeilturm. Auch dieser Turm kann besichtigt werden. Abwechselnd finden hier Kunstausstellungen statt.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang verließen wir das Kap über die Veilchentreppe, die uns direkt runter an den Strand brachte.

Veilchentreppe Rügen
Abstieg über die Veilchentreppe zur Steilküste

Dort spazierten wir über steinige Felsen bis hin zum verschlafenen Dorf Vitt. Vor 800 Jahren wurde das kleine Dorf erstmalig erwähnt. Heute leben in den 13 reetgedeckten Fischerhäusern, 19 Vitter. Jedes der 13 Häuser trägt ein runenartiges Zeichen, ein Art Familienwappen. Am Fischerstrand am besten ein Fischbrötchen essen und einfach mal die Seele baumeln lassen.

Steilküste Fischerdorf Vitt
Auf dem Weg nach Vitt

Am folgenden Tag machten wir uns auf, die Kreideküste zu erkunden. Den vielleicht besten Blick auf die Kreidefelsen bietet sich vom Boot. Bei schönstem Wetter, aber „stürmischer See“, fuhren wir mit der Reederei Adler Schiffe bis zum Königsstuhl. Die Fahrt dauert in etwa 70-80 Minuten und kostet 15,00 €, wie wir fanden eine gute Investition und wurden mit einem schönen Blick auf den bekannten Königstuhl belohnt.

Kreideküste vom Boot
Die Kreideküste vom Boot

Neben einer Bootstour gibt es noch zwei andere Möglichkeiten die Kreidefelsen zu erkunden. Die eine wäre eine Wanderung entlang der Küste von Lohme oder Sassnitz. Hierfür sollte man neben guter Kondition auch genug Zeit mitbringen, denn der Weg entlang der Küste kann sich über mehrere Stunden hinziehen.

Königsstuhl vom Boot
Auch vom Boot hat man eine fantastische Sicht auf den Königsstuhl

Der Besuch vom Nationalpark Zentrum ist die dritte Möglichkeit. Etwa drei Kilometer vom Besucherzentrum entfernt befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz. Bequem geht es per Shuttle Bus ins Besucherzentrum. Schöner ist jedoch ein Sparziergang durch den Wald entlang des mystischen Herthasees. Wer denkt er sieht jetzt die Kreidefelsen der irrt. Für den Eintritt zum Besucherzentrum werden 9,50 € berechnet. Ein recht hoher Preis wie wir finden.

Sassnitz Mole
Wieder zurück im Hafen von Sassnitz

Wir können die Bootsfahrt zum Kreidefelsen uneingeschränkt empfehlen. Man hat nicht nur einen tollen Blick auf die Kreidefelsen, sondern auch eine Menge Spaß bei der Bootsfahrt, vorausgesetzt man wird nicht so schnell seekrank.

Fischerboote Hafen Sassnitz
Fischerboote im Hafen von Sassnitz

Den Abend ließen wir stilecht auf einem Fischkutter in Sassnitz ausklingen und aßen bei herrlichen frühlingshaften Temperaturen gebratenes Dorschfilet.

Hafen Sassnitz
Neben Fischerbooten liegen hier auch Fischerkutter, die frischen Fisch anbieten …
Fischkutter Möve
… nicht nur den Menschen scheint es hier zu gefallen

Am nächsten Tag planten wir den Besuch des Ostseebads Sellin. Mit dem Auto hinfahren, zu langweilig, per Fahrrad besser, aber wir wählten ein stilechtes und historisches Fortbewegungsmittel.

Mit dem Rasender Roland, wobei rasend etwas übertrieben ist, fuhren wir in das etwa 30 Minuten entfernte Sellin. Mit etwa 30 Kilometern pro Stunden schnaufen die Züge über den landschaftlichen schönen Südosten der Insel. Die Schmalspurbahn hat nur eine Spurbreite von 750 Millimetern und ist seit mehr als 120 Jahren im Einsatz. Die rußenden Dampfloks sind für Jung und Alt ein Erlebnis und versprechen Eisbahnromantik pur. Ein Muss für jeden Rügen Urlauber!

Rasender Roland
Der „Rasender“ Roland
Fahrt mit dem Rasender Roland
Schnaufend fährt die Bahn entlang wunderschöner Landschaften

Nach unserer Ankunft am Bahnhof von Sellin schlenderten wir entlang der mondänen Wilhelmstraße. Fast die komplette Straße ist von Gebäuden der Bäderarchitektur geprägt. Überall lauern kleine Geschäfte und Cafés. Ist man am Ende der Straße angekommen, breitet sich die wunderschöne Seebrücke von Sellin vor einem aus.

Seebrücke Sellin
Die wunderschöne Seebrücke

Die 1906 erbaute Seebrücke ist einer der wohl schönsten in der ganzen Welt. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurde die Brücke mehrfach von Stürmen und Eis stark beschädigt. Auf der 508 Meter lange Brücke kann man wunderbar flanieren oder einfach nur die Augen schließen und der Musik des Meeres lauschen.

Dampflok Rasender Roland
Auf dem Rückweg nach Binz

Am Nachmittag machen machten wir uns nun wieder auf den Rückweg in Richtung Bahnhof, um den Rasender Roland zu besteigen, der uns zurück nach Binz bringen sollte.

Binz hat am Abend zum Tanz in den Mai eingeladen. Bereits im Vorfeld fand das traditionelle Maibaumschmücken statt. Der Maibaum wurde feierlich von einem Festumzug begleitet und am Kulturhaus aufgestellt. Dort fand nun auch der Tanz in den Mai statt. Zu einer bunten Musikmischungen tanzten die Menschen und wir in den Mai hinein.

Binz Tanz in den Mai
Tanz in den Mai am vor dem Kulturhaus
Müther Turm Binz
Beliebtes Fotomotiv, der Müther Turm am Strand
Fischerstrand Binz
Der Fischerstrand in Binz

Wir verließen die Insel nur ungern. So wie jede Reise hat auch diese ein Ende, aber wir werden wiederkommen, das steht für uns fest. Es gibt noch so viel zu entdecken, wie die Insel Hiddensee oder das ruhige West- und Süd Rügen. Egal ob Jung oder Alt, die Insel hat so viele schöne Orte und auch Aktivitäten zu bieten, wie kaum eine andere Region an der Nord- bzw. Ostseeküste.

Wie sind eure Erfahrungen, habt ihr vielleicht einen Lieblingsplatz oder noch einen Geheimtipp? Schreibt gerne dazu ein Kommentar.

Gewusst wie…

Hotels und Pensionen gibt es genügend auf Rügen. Rund um das touristische Zentrum in Binz gibt es zahlreiche Premium Hotels. Günstiger sind Pensionen abseits der Küste oder im Norden der Insel.


Euere passende Unterkunft findet ihr auf HRS.de* oder auf bestfewo.de*.


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