Das antike Rom zu Fuß erkunden
Wer hat noch nicht davon geträumt, den Spuren der alten römischen Imperatoren zu folgen oder den Papst so nah wie sonst nie zu sein? Hier in Rom kann dies alles Wirklichkeit werden. So viel antike Geschichte findet man sonst kaum in einer anderen Stadt der Welt. Wir entschieden uns vier Tage in dieser schönen Stadt zu verbringen und Rom zu Fuß zu erkunden. Das wir vielleicht dabei nicht alles schaffen würden, war uns bewusst. Wer wirklich alles sehen möchte und ja es gibt eine Menge zu entdecken, sollte mindestens fünf Tage oder sogar mehr einplanen.
Die „richtige Reisezeit“ für Rom gibt es leider nicht. Selbst in der Nebensaison ist die Stadt noch sehr voll. Besucht die Stadt am besten im Winter, dann ist es hier deutlich leerer und mit etwas Glück habt ihr keine oder kaum Warteschlangen, um die Attraktionen zu sehen. Zudem ist die Temperatur deutlich angenehmer als in Deutschland zu dieser Zeit. Wir besuchten die Stadt Ende April, genauer gesagt über Roms Geburtstag. Am 21. April 753 v. Chr. soll Romulus die Stadt gegründet haben. Jedes Jahr zu dieser Zeit finden die Geburtstagsfeierlichkeiten statt. Höhepunkt stellt ein Umzug von Gladiatoren vom Circus Maximus zum Kolosseum dar.
Wir entschlossen uns die ewige Stadt komplett zu Fuß zu erkunden. Kommt also mit auf einen Spaziergang durch die ewige Stadt Rom.
Tag 1
Direkt nach der Ankunft am Flughafen fuhren wir mit dem Regionalzug in die Stadt, um unser Gepäck in dem super geführten Bed & Breakfast Domus Appia 154 abzugeben. Der Besitzer versorgte uns mit vielen wertvollen Tipps, wo wir was über das Geburtstagswochenende sehen und erleben können. Die Pension liegt an der Metrostation Re di Roma. Von dort zogen wir los Richtung Zentrum.
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Lateranbasilika
Unser erstes Ziel sollte die Erzbasilika San Giovanni in Laterano sein. Recht unscheinbar von außen, ist Sie die ranghöchste Kirche in Rom und der offizielle Sitz der Päpste. Im 4. Jahrhundert gebaut, ist die „Mutter aller Kirchen“ auch von innen sehr schön anzusehen.
Kolosseum
Nach dem wir die Lateranbasilika verlassen haben, begaben wir uns Richtung Kolosseum. Unterwegs machten wir eine kurze Rast im Parco del Colle Oppio. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf das größte im antiken Rom erbaute Amphitheater.
Erbaut in den Jahren 72-80 n. Chr., war es seit dem Austragungsort meist brutaler Veranstaltungen und diente dementsprechend nur der Belustigung und Unterhaltung der freien Bewohner Roms. Und selbst heute noch spürt man diese Energie und Atmosphäre beim Betreten der Arena. Über fast 450 Jahre fanden hier vor allem Gladiatorenkämpfe und Tierhetze statt, die jedes Mal von ca. 50.000 Menschen verfolgt wurden.
Wer die Tickets Online kauft, zahlt den regulären Preis von 12,00 € und zusätzlich eine Ticketgebühr von 2€. Wir kauften uns die Tickets erst vor Ort und fanden darin keinen Nachteil, im Gegenteil. Wir machten die Beobachtung, dass das Kolosseum gerade am Vormittag extrem voll war. Also besuchten wir das Gebäude gegen Mittag und es war deutlich leerer. Übrigens sind in dem Preis auch der Eintritt in das Palatin und Forum Romanum enthalten.
Palatin
Der Palatin ist einer von sieben Hügeln Roms. Zahlreiche Kaiser bauten auf dem Hügel ihre Paläste. Auch Tempel befanden sich zur damaligen Zeit hier auf dem Palatin. Leider sind fast nur noch Ruinen dort zu sehen, aber man bekommt trotzdem einen guten Eindruck, wie es hier zur Antike ausgesehen haben muss.
Forum Romanum
Nachdem wir den Palatin hinter uns gelassen haben, besichtigten wir die das Forum Romanum. Hier spielte sich zur Antike und der Blütezeit Roms das gesellschaftliche Leben ab. Selbst heute noch erkennt man die Hauptstraße, an deren Seite jeweils verschiedene Tempel und Gotteshäuser standen. Man spürt richtig die Energie, die von diesem Ort ausgeht und kann sich sehr gut vorstellen, wie hier es hier vor Jahrtausenden zuging.
Viktor-Emanuels Denkmal am Piazza Venezia
Verlässt man das Forum Romanum, steht man kurze Zeit später vor dem wahrscheinlich imposantesten Gebäude der neueren Geschichte Roms, dem Monumente Nationale a Vittorio Emanuele II. Von den Römern scherzhaft nur „Schreibmaschine“ genannt, wirkt dieses riesige Monument wie ein Tempel aus vergangenen Jahren.
Dabei wurde das Gebäude erst 1927 fertiggestellt. Mit diesem Bauwerk sollte der erste König, Viktor Emanuel II., des neugegründeten Königreichs ein Denkmal gesetzt werden. Oben von der Terrasse aus, hat man übrigens einen wunderschönen Ausblick auf ganz Rom.
Tag 2
Vatikan: Petersplatz & Petersdom
Am zweiten Tag stand der Besuch im Petersdom an. Mit der Metro ging es bis zur Station Ottaviano. Von dort sind es noch ca. 15 min Fußweg bis zum Petersplatz. Bereits auf dem Weg dorthin kommt man an diversen Souvenir Shops vorbei. Am Petersplatz angekommen, wurden wir von einer Menschenmenge quasi erschlagen. Die Warteschlange war sehr lang, also stellt euch auf eine lange Wartezeit ein oder kommt richtig früh. Die Basilika an sich ist sehr schön anzusehen, vor allem die Größe wird einem erst bewusst, wenn man dort in der Mitte steht.
Idyllisch ist es hier leider nicht, was an der Menge an Touristen liegt. Wir entschieden uns noch auf die Kuppel zu steigen. Für die Fahrt mit dem Fahrstuhl werden 10,00 € berechnet, wer hingegen die Kuppel zu Fuß erklimmen möchte zahlt 8,00 €. Der Eintritt zum Petersdom an sich ist übrigens kostenlos. Auf dem Weg zur Kuppel sollte man keine Platzangst haben. Die Gänge dort oben sind sehr eng und zum Teil auch recht steil. Oben angekommen bietet sich ein fantastischer Ausblick auf den Petersplatz und die Umgebung.
Aufgrund der zu erwarten Wartezeit solltet ihr immer ausreichend Getränke und einen Snack mitnehmen. Die Preise vor Ort und in der Umgebung sind unverschämt teuer.
Engelsburg
Nach dem wir den Petersdom hinter uns gelassen haben, ging es weiter Richtung Engelsburg. Im Jahr 139 vollendet, diente es bis zum Jahr 1906 als Mausoleum für die römischen Kaiser. Heute befindet sich im inneren ein Museum. Wir begnügten uns, das Gebäude von außen anzusehen und entspannten lieber etwas am Tiber. Von den zahlreichen Brücken hat man einen sehr schönen Blick.
Piazza Navona
Nach dem wir etwas am Flussufer des Tibers spaziert sind, bogen wir in die Altstadt ab.
Hier in den engen Gassen spürt man noch richtig das „richtige“ Italien. Überall sitzen Italiener und Touristen in kleine Cafés. Von bunten Häuser hängen Blumen herunter und Roller knattern hupend über das Kopfsteinpflaster.
Nachdem wir links und rechts, quer durch die Gassen geschlendert sind, kamen wir am Piazza Navona an. In der Antike diente dieser Platz ursprünglich als Stadion. Überreste davon sind auch heute noch sichtbar. Hier herrscht buntes treiben. Straßenkünstler führen Kunststücke auf und Maler stellen ihre gemalten Bilder zur Schau.
Pantheon
Zwei Straßenzüge entfernt steht schon das nächste beeindruckende Gebäude Roms. Das Pantheon, ursprünglich als Tempel gedacht, ist es seit dem Jahr 609 eine Kirche. Besonders das offene Loch in der Kuppel verbreitet ein Gefühl, das man nicht in einer gewöhnlichen Kirche ist.
Nach so vielen wunderschönen Eindrücken lassen wir den Tag in Ruhe bei einem Glas Wein und ausklingen.
Tag 3
Geburtstag der Stadt Rom
Am Montag stand nun der Höhepunkt der Feierlichkeiten anlässlich Roms Geburtstags an.
Am 21. April 753 v. Chr. soll Romulus die Stadt gegründet haben. Somit feierten wir den 2772 (MMDCCLXXII) Geburtstag der Stadt Rom. Von überall her strömten immer mehr Menschen in Richtung Circus Maximus und den umliegenden Straßen. Kaum angekommen startete auch bereits der Umzug.
Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt verkleideten sich als Bauern, Krieger oder Gladiatoren. Man fühlte sich wie in eine andere Welt zurückversetzt. Alles wirkte so echt und detailreich, das stampfende Laufen der Krieger die gerade auf dem Weg in den nächsten Feldzug waren. Es war einfach schön dieses Flair hier aufzusaugen.
Nachdem der Umzug vorbei war, entspannten wir uns in einem Café, bevor wir in der Altstadt und in der Via del Corso die Geschäfte unsicher machten. Es gibt so viele kleine italienische Boutiquen die entdeckt werden wollen. Gerade abseits der Hauptstraßen lässt es sich oft das ein oder andere Schnäppchen finden. Auch in den oft anzutreffenden Feinkostläden solltet ihr halt machen. Probiert die leckere Salami, Käse oder Trüffel Creme und genießt einfach die italienische Dolce Vita.
Den Rest des Tages verbrachten wir einfach damit jede Gasse der Altstadt abzulaufen. Überall entdeckten wir neues und nach kurzer Zeit fanden wir uns schon sehr gut im römischen Straßenwirrwarr zurecht.
Tag 4
Piazza di Spagna & spanische Treppe
Am letzten Tag unseres Rom Besuches stand noch etwas Sightseeing auf dem Plan.
Mit der Metro fuhren wir bis zur Station Spagna und besuchten die Piazza di Spagna. Der Platz ist eher unscheinbar und nicht wirklich so besonders. Im Mittelpunkt steht hier die spanische Treppe. Von oben wie ein Schmetterling anzusehen, ist die Treppe ein sehr beliebter Treffpunkt, vor allem bei Touristen. Je nach Jahreszeit ist die Treppe mit verschiedenen bunten Blumen begrünt.
Trevi-Brunnen
Weiter ging es für uns zu dem wohl bekanntesten Brunnen der Welt, dem Fontana di Trevi (Trevi-Brunnen). Der Brunnen erfreut sich so einer Beliebtheit, dass es hier fast unmöglich ist, hier zu verweilen. Zu viele Touristen versuchten mit Ihren Selfie Stick, sich und den Brunnen auf das Bild zu quetschen. Der Legende nach soll eine Münze, die über die Schulter in den Brunnen geworfen wird, Glück bringen.
Villa Borghese
So amüsant das ganze Gewusel am Brunnen auch war, ging es für uns weiter in die Villa Borghese.
Der Park am Rand der Altstadt erfreut sich großer Beliebtheit. Gerade an heißen Sommertagen, gibt es hier genug grüne, schattige Bereiche, wo man einfach mal die Seele baumeln lassen kann und der Hektik und dem Gewusel der Altstadt entfliehen kann.
Piazza del Popolo
Etwas oberhalb am Rand des Parks bekommt man noch einen wunderschönen Ausblick auf den Piazza del Popolo und Rom. Auf dem Platz herrscht das bekannte Gewusel zwischen Straßenverkäufern und Touristen. Am Eingang zur Via del Corso stehen zwei Kirchen, die von außen betrachtet gleich aussehen.
Leider war unsere Zeit nun auch schon vorbei. Wir waren von der Stadt so begeistert, dass wir definitiv irgendwann wiederkommen werden. Rom ist so vielseitig und es gibt ein Highlight nach dem anderen. Nehmt also genug Zeit mit, nur so kann man entspannt durch Roms Gassen schlendern und sich in denen verlaufen.
Gewusst wie…
Hinkommen
Es gibt wohl keine Fluglinie in Europa die Rom nicht im Angebot hat und so gibt es auch von fast allen Städten aus Direktverbindungen in die ewige Stadt. Ryanair und einige andere Billigairlines fliegen den Flughafen Rom-Ciampino (CIA) an. Die meisten Airlines dagegen nutzen den großen Flughafen Rom-Fiumicino (FCO). Durch die Menge an Verbindungen gibt es auch oft viele günstige Ticketpreise.
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Flughafen in die Stadt:
Der schnellste Weg in die Innenstadt ist der Leonardo Express. Er verbindet den Flughafen mit der Station Roma Termini in ca. 32 Minuten. Die Kosten betragen allerdings 14,00 € pro Strecke, nicht gerade günstig wie wir finden.
Wer sparen will, fährt mit dem Regionalzug bis Roma Tuscolana oder Roma Ostiense und dann weiter mit der Metro. Der Ticketpreis für den Regionalzug beträgt nur 8,00 € und die Fahrt dauert kaum länger als mit dem teuren Leonardo Express.
Unterkunft:
Wir übernachteten in dem super B&B Domus Appia 154. Die Pension liegt sehr Verkehrsgünstig an der Metrostation Re di Roma. Bis zum Kolosseum sind es 20 min zu Fuß. Der Gastgeber versorgte uns mit vielen super wertvollen Tipps. Die Zimmer waren groß, stilvoll und sauber. Jeden Morgen versorgte uns der Gastgeber Renato Tenti mit einem typischen italienischen Frühstück.
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